Energiegehalte

Energiegehalt bezeichnet die Menge an Energie, die in einer Substanz enthalten ist und bei vollständiger Verbrennung freigesetzt werden könnte. In der Ernährungswissenschaft wird der Energiegehalt von Lebensmitteln als Beitrag zur Energieversorgung des Körpers angegeben. Übliche Einheiten sind Kilojoule (kJ) und Kilokalorien (kcal); 1 kcal entspricht 4,184 kJ.

In der Ernährung unterscheiden Fachkreise zwischen Bruttoenergie (Brennwert) und verfügbarer oder metabolischer Energie. Der Brennwert gibt die gesamte potenzielle Energie einer Substanz an, während die tatsächlich nutzbare Energie für den Körper je nach Verdauung und Aufnahme geringer ausfallen kann. Die auf Lebensmittelverpackungen angegebenen Werte basieren häufig auf den Atwater-Faktoren: Proteine 4 kcal/g (etwa 17 kJ/g), Kohlenhydrate 4 kcal/g (etwa 17 kJ/g), Fett 9 kcal/g (etwa 38 kJ/g) und Alkohol 7 kcal/g (etwa 29 kJ/g). Die daraus berechnete Energie wird oft als metabolische oder verfügbare Energie bezeichnet.

Die Bestimmung des Energiegehalts erfolgt auch durch Kalorimetrie, insbesondere Bombenkalorimetrie, die den Brennwert misst. In der Praxis der Lebensmittelkennzeichnung wird der angegebene Energiegehalt in kJ und kcal pro 100 g oder pro Portion angegeben. Dabei spielen Feuchtigkeit, Ballaststoffe, Nährstoffzusammensetzung und Verarbeitung eine Rolle, da sie den Energiegehalt pro Gewichtseinheit beeinflussen.

Anwendung und Relevanz: Der Energiegehalt dient der Ernährungsplanung, Diätetik und der Lebensmittelkennzeichnung sowie dem Vergleich von Nahrungsmitteln. Er bildet zudem eine Größenordnung für Energiehaushalt und Gewichtskontrolle. In weiter gefassten Kontexten kann der Begriff auch den Energieinhalt von Brennstoffen oder anderen Stoffen umfassen, gemessen in g, kJ oder anderen energetischen Einheiten.