Elternverzeichnis

Elternverzeichnis bezeichnet in der Informatik das Verzeichnis, das das aktuelle Verzeichnis enthält. Es ist das unmittelbare übergeordnete Element im hierarchischen Dateisystem. Jedes Verzeichnis außer dem Wurzelverzeichnis besitzt genau ein Elternverzeichnis. Die Bezeichnung dient der Orientierung innerhalb der Ordnerstruktur und erleichtert das Navigieren zwischen Ebenen.

In der Pfadangabe wird das Elternverzeichnis oft durch die Abkürzung .. dargestellt. Ein absoluter Pfad benennt den Weg vom Wurzelverzeichnis aus; ein relativer Pfad nutzt .., um in höhere Ebenen zu wechseln. Beispiele: Aus dem aktuellen Pfad /home/benutzer/dokumente ist das Elternverzeichnis /home/benutzer. Von dort aus kann man mit ../.. zwei Ebenen nach oben navigieren. In Windows Pfaden wird dabei Backslash verwendet, in Unix- und Linux-Systemen Schrägstrich.

Praktische Bedeutung zeigt sich im Alltag der Dateiverwaltung und Skripterstellung. Dateimanager bieten meist einen Up-Button oder eine ..-Anzeige, um schnell zum Elternverzeichnis zu wechseln. Programme lösen Pfade durch Funktionen, die das übergeordnete Verzeichnis ermitteln oder Pfade relativ zueinander bestimmen. Das Konzept ist grundlegend für Pfadauflösung, Zugriffskontrolle und sichere Pfadnavigation. Sicherheitsaspekte sind relevant: Pfad-Traversal-Angriffe nutzen oft die ..-Komponente, um unberechtigte Verzeichnisse zu erreichen. Daher ist eine sorgfältige Validierung und Begrenzung von Benutzereingaben bei Dateizugriffen wichtig.

Siehe auch: Stammverzeichnis, Pfad (Informatik), relativer und absoluter Pfad, Pfadtraversal-Schutz.