Eisenbahnstrecken

Eisenbahnstrecken bezeichnen die bauliche und operative Infrastruktur, auf der der Schienenverkehr verkehrt. Sie umfassen Gleise mit Schienen, Schwellen und Kiesbett, Brücken und Tunnel, Oberleitungen bei elektrifizierten Strecken sowie Signale, Weichen und Betriebsgebäude. Strecken werden je nach Rolle im Netz klassifiziert, etwa als Hauptstrecken, Nebenstrecken oder Schnellfahrstrecken, und bilden das Rückgrat regionaler und überregionaler Verkehre.

Die Gleisführung muss mit der zugelassenen Spurweite und den technischen Anforderungen kompatibel sein. In Europa dominiert die Standardspur von 1,435 Metern; andere Regionen verwenden Schmal- oder Meterspur. Elektrifizierte Strecken nutzen Oberleitungen, in Deutschland typischerweise 15 kV Wechselspannung bei 16,7 Hz. Auf nicht elektrifizierten Linien kommt Diesel- oder Batterieantrieb zum Einsatz. Die Streckenführung berücksichtigt Neigungen, Kurvenradien, Bauwerke und Unterbau, die Tragfähigkeit, Höchstgeschwindigkeiten und Betriebskonzepte beeinflussen.

Der Betrieb erfordert regelmäßige Instandhaltung von Gleisen, Weichen, Oberleitungen (falls vorhanden) und Brücken. Dazu gehören Sicht- und Messtechniken, Erneuerungen von Schienenabschnitten, Wartung von Weichen und Brücken sowie Oberleitungspflege. Große Netze werden von spezialisierten Infrastrukturunternehmen betreut; in vielen Ländern liegt die Verantwortung bei einer nationalen Strecken- oder Netzgesellschaft. Signale, Betriebsabläufe und Zugfahrpläne werden durch Stellwerke, Signal- und Leitsysteme gesteuert; moderne Netze nutzen digitale Stellwerke und teilweise das European Train Control System (ETCS).

Planung und Bau neuer Strecken betreffen Kapazität, Umwelt- und Landschaftsschutz, Lärmschutz sowie Kosten. Ziel ist oft höhere Geschwindigkeit, größere Frequenz, barrierefreie Haltepunkte und grenzüberschreitende Verbindungen. Streckenbildung erfordert regelmäßige Anpassungen an Nachfrage, Technik und politische Vorgaben.