Einphasige

Einphasige beschreibt in der Elektrotechnik ein elektrisches System oder Bauteil, das eine einzige Wechselspannung verwendet. Im Gegensatz zu mehrphasigen Systemen, wie dem üblichen Drehstromnetz, erfolgt die Spannungsversorgung über eine einzelne Phase gegenüber dem Neutralleiter. Typischer Aufbau ist in der Regel ein Zwei-Leiter-System mit einer Phasenleitung und einem Neutralleiter; Schutzerdung kommt als Sicherheitsmaßnahme hinzu, wo vorhanden.

Technische Merkmale umfassen die Spannungs- und Frequenzwerte, die je nach Land variieren. In vielen europäischen Ländern liegt die Haushaltsnetzzspannung typischerweise bei etwa 230 Volt Wechselspannung mit einer Netzfrequenz von 50 Hertz. In Nordamerika finden sich oft 120 Volt Wechselspannung (einphasig) oder 240 Volt für bestimmte Lasten, bei gleicher Netzfrequenz von meist 60 Hertz. Einphasige Systeme liefern sinusförmige Spannungen, deren Leistung sich mit dem Verlauf der Phaseändert; größere Verluste oder schlechtere Ausnutzung der Leiter können auftreten, insbesondere bei höheren Leistungsanforderungen.

Anwendungen umfassen Beleuchtung, kleine Haushaltsgeräte, Steckdosen und andere elektrische Verbraucher mit geringer bis mittlerer Leistung. Einphasige Motoren existieren ebenfalls, benötigen oft eine Startvorrichtung wie eine Hilfswicklung oder einen Kondensator, um den Anlauf zu erleichtern.

Vorteile einesphasiger Systeme sind einfache Installation und niedrige Kosten bei geringer Leistung. Nachteile ergeben sich bei höheren Leistungsanforderungen: geringere Energieübertragung pro Leiter, oft größere Leitungsquerschnitte, und schlechtere Lastverteilung im Netz. Für größere Leistungen und effizientere Motoren kommen überwiegend dreiphasige Systeme zum Einsatz.

Einphasige Systeme stehen im Kontrast zu Drehstromnetzen, die durch drei Phasen eine bessere Lastverteilung und höhere Leistungsdichte ermöglichen.