Eigenentwicklung

Eigenentwicklung bezeichnet in der Wirtschaft die Entwicklung von Produkten, Software oder Systemen durch das eigene Unternehmen mit internen Ressourcen. Im Gegensatz zur Fremdentwicklung oder dem Outsourcing behält das Unternehmen das Eigentum an der Lösung, am Quellcode, an der Dokumentation und am Know-how. Der Fokus liegt auf maßgeschneiderten Lösungen, die spezifische Anforderungen erfüllen.

Typische Anwendungsfelder sind IT-Software, industrielle Produkte, Automotive-Komponenten, Medizintechnik sowie Telekommunikation. Eigenentwicklungen dienen oft der besonderen Abstimmung auf Geschäftsprozesse, Sicherheits- oder Datenschutzanforderungen und der langfristigen Wartung. In vielen Fällen erfolgt eine Hybrid-Strategie, bei der Kernkompetenzen intern entwickelt und externe Partner für Standardteile eingesetzt werden.

Vorteile sind vollständige IP-Verfügbarkeit, größere gestalterische Kontrolle, bessere Integration in bestehende Systeme und potenziell geringere Gesamtkosten bei langer Nutzungsdauer. Nachteile dagegen umfassen hohe Anfangsinvestitionen, längere Time-to-Market, Belastung der internen Ressourcen und das Risiko von Know-how-Verlust durch Mitarbeiterfluktuation.

Wichtige Aspekte sind klare Zieldefinition, eine robuste Architektur, sowie Norm- und Sicherheitsstandards, sowie eine Governance, um Anforderungen, Kosten und Zeitpläne zu steuern. In regulierten Bereichen kann Eigenentwicklung die Nachweise für Compliance erleichtern. Zunehmend setzen Unternehmen auf hybride Modelle, die Kernkomponenten intern und Nicht-Kernteile extern entwickeln lassen.