EEGAktivität

EEG-Aktivität bezeichnet die elektrische Aktivität des Gehirns, die durch kollektive Aktivität kortikaler Nervenzellen entsteht und über Elektroden auf der Kopfhaut gemessen wird. Die häufigste Methode ist die Elektroenzephalografie (EEG) nach dem 10-20-System: Elektroden, Referenz- und Erdungselektroden werden verwendet, um zeitliche Spannungsänderungen auf der Millivolt-Skala zu erfassen. Das EEG kann spontane Aktivität, Reaktionen auf Reize oder ereignisbezogene Potenziale (ERPs) abbilden. Die Aktivität zeigt sich in Frequenzbändern wie Delta (<4 Hz), Theta (4–7 Hz), Alpha (8–12 Hz), Beta (13–30 Hz) und Gamma (>30 Hz); die Dominanz bestimmter Bänder hängt von Wachheit, Aufmerksamkeit und Schlafzustand ab.

In der Praxis wird EEG sowohl in der Grundlagenforschung als auch klinisch eingesetzt: zur Diagnose und Überwachung von Epilepsien (Interiktale Spike- oder Sharp-Wave-Aktivität, Iktalphasen), zur Beurteilung von Hirnfunktionen bei Enzephalopathien, Koma oder Schlafstörungen, sowie zur Schlaf- und Traumforschung. EEG wird auch in Brain-Computer-Interfaces, Neurofeedback und kognitiven Studien genutzt.

Technisch betrachtet handelt es sich um sehr schwache Signale, die gut gefiltert und von Artefakten (Augenbewegungen, Muskelaktivität, Elektrodenprobleme) bereinigt werden müssen. Zusätzlich werden oft quantitative Ansätze verwendet, etwa Spektralanalyse, Koeffizienten oder Konnektivitätsmuster. Die räumliche Auflösung des EEG ist begrenzt, weshalb oft kombinatorische Bildgebungsverfahren eingesetzt werden.