Dynamikprozessoren

Dynamikprozessoren sind Audiogeräte oder Softwarewerkzeuge, die die Dynamik eines Audiosignals beeinflussen. Sie verringern oder erweitern die Dynamik, indem sie die Lautstärkeentwicklung nach bestimmten Regeln steuern.

Der Kernmechanismus ist ein Detektor, der die momentane Signalstärke erfasst, und ein Regelkreis, der auf Basis von Parametern wie Schwelle (Threshold), Verhältnis (Ratio), Knie, Anschlagzeit (Attack) und Freigabezeit (Release) die Gain-Reduktion berechnet.

Zu den Haupttypen gehören Kompressoren, Limiter, Expander und Gates. Kompressoren verringern Pegel oberhalb der Schwelle, Limiter begrenzen Spitzen mit sehr hohem Verhältnis; Expander erhöhen die Dynamik, Gates unterdrücken Signale unterhalb der Schwelle.

Multiband-Dynamikprozessoren arbeiten auf separaten Frequenzbändern; Sidechain-Funktionen ermöglichen das Ansteuern des Prozessor-Verhaltens durch ein anderes Signal. Weitere Merkmale sind Lookahead, Make-up-Gain sowie schnelle Attack- und Releasezeiten.

Anwendungen finden sich in der Musikaufnahme, beim Mischen und im Mastering, sowie im Live-Sound. Vocals, Drums, Bass und Gitarren profitieren von kontrollierter Dynamik; darüber hinaus dienen sie zum Schutz vor Übersteuerung und zur Einordnung der Lautheit.

Historisch entwickelten sich Dynamikprozessoren vom analogen Zeitalter aus, oft mit optischen Schaltungen oder Transistortypen; in jüngerer Zeit dominieren digitale Algorithmen, während hybride Systeme verbreitet sind.