Duftfamilie

Duftfamilie ist ein Begriff aus der Parfümerie, der verwendet wird, um einen Duft grob einer charakteristischen Gruppe zuzuordnen. Die Zuordnung basiert meist auf dem dominierenden Eindruck oder den prägendsten Noten, kann aber je nach System variieren. Duftfamilien dienen der Beschreibung, Orientierung und dem Vergleich von Parfums.

Zu den am häufigsten verwendeten Duftfamilien gehören: Blumig, bei dem Blütennoten wie Rose oder Jasmin im Vordergrund stehen; Orientalisch, geprägt von warmen, sinnlichen Noten wie Vanille, Amber und Gewürzen; Holzig, dominiert von Hölzern wie Sandelholz oder Zeder; Frisch oder Zitrusartig, mit Zitrusnoten, Aquachen- oder Aldehydakkorden; Grün, erinnert an Gras, Blätter und frische Pflanzennoten; Fougere, eine klassische Männerduftfamilie mit Lavendel, Eichenmoos und Kräutern; Chypre, eine Struktur mit Zitrus, Eichenmoos und Patchouli; Gourmand, der süße, essbare Noten wie Kakao, Vanille oder Karamell betont. Zusätzlich werden marine/ aquatisch, lederartig und würzig als eigenständige Orientierungspunkte genutzt.

Moderne Parfums mischen oft Elemente mehrerer Familien, wodurch klare Grenzen verschwimmen. Die Einteilung dient daher eher der Orientierung als einer exakten Wissenschaft. Unterschiede in regionalen Traditionen oder in der Praxis von Marken können zu abweichenden Zuordnungen führen. Die Bezeichnung einer Duftfamilie reflektiert typischerweise die erste wahrnehmbare Duftwirkung, kann sich im Verlauf der Tragedauer aber wandeln, wenn Herz- und Basisnoten stärker durchkommen.

In der Praxis hilft die Duftfamilie Verbrauchern bei der Auswahl und beim Verständnis von Parfumbeschreibungen, ersetzt aber nicht die individuelle Beurteilung eines Duftes.