Druckfarbauftrag

Druckfarbauftrag bezeichnet die Menge an Tinten, die bei einem Druckprozess auf ein Substrat übertragen wird. Er ist ein zentrales Maß für die Farbdeckung, Farbintensität und Tonwertwiedergabe und hängt von Prozess, Substratbeschaffenheit und der Tintenchemie ab. Dabei unterscheiden sich die Ursachen je nach Druckverfahren: Im Offsetdruck erfolgt der Druckfarbauftrag durch den Transfer von der Plate zum Blanket und anschließend zum Substrat, beeinflusst durch Druckkontakt, Reibung und Trocknung. Beim Gravurverfahren bestimmt die Zellenvolumen der Gravurschablone die Tintentragfähigkeit; bei Flexografie hängt der Auftrag ab von der Geometrie der Druckzelle, dem Zugeffekt der Druckform und der Doctorblade-Balance; beim digitalen Tintenstrahldruck wird der Auftrag durch Tropfengröße, Tropfenanzahl und deren Verteilung festgelegt.

Auswirkungen: Ein hoher Druckfarbauftrag erhöht die Farbdichte und den Kontrast, kann aber zu Farbüberdeckung, lokaler Tintentragung, Filmaufbau und längeren Trocknungszeiten führen; ein zu geringer Auftrag führt zu blassen Farben und reduzierter Farbwirkung. Einflussfaktoren sind Substratporosität, Oberflächenrauheit, Entzündungseigenschaften, Tintenviskosität und Adhäsion, Maschineneinstellungen (Anpressdruck, Geschwindigkeit) sowie Trocknungs- oder Hafteigenschaften.

Messung und Kontrolle: Druckfarbauftrag wird oft durch Messung der Druckdichte (optische Dichte) oder durch Tonwertdeckung bewertet. Densitometer, Spektralphotometer oder Reflexionsmessungen liefern quantitative Werte, die in Druckprozessen mit Farbmanagement-Systemen (ICC-Profile) und Referenzproofs abgestimmt werden. Standards und Normen unterstützen die Vergleichbarkeit von Messwerten in der Druckindustrie.