Drehgeber

Ein Drehgeber, auch Drehencoder genannt, ist ein Sensor, der aus einer Drehbewegung eine elektrische Signalmeldung ableitet. Er dient der Erfassung von Stellung, Winkel oder Rotationsgeschwindigkeit in Automatisierung, Robotik und Bedienoberflächen. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen inkrementalen und absoluten Drehgebern sowie zwischen verschiedenen Technologietypen wie optisch oder magnetisch.

Inkrementale Drehgeber liefern Impulse, die proportional zur Drehung sind. Typischerweise liefern sie zwei in Phasen verschobene Signale A und B sowie optional Z (Index). Die Reihenfolge und das Verhältnis der Flanken bestimmen Drehrichtung und Geschwindigkeit. Solche Encoder speichern keine feste Position nach dem Ausschalten; eine Referenz- oder Homing-Funktion ist nötig, um am Startzustand eine bekannte Stellung zu erhalten. Typische Auflösungen reichen von mehreren Hundert bis Tausenden PPR.

Absolute Drehgeber geben zu jeder Stellung einen eindeutigen Codesatz aus, oft als Binär- oder Gray-Code oder als serielles Datenpaket. Sie können als Single-Turn oder Multi-Turn ausgeführt sein und benötigen keine Referenzmessung nach dem Einschalten. Die Positionsauflösung ist festgelegt durch die Bit-Anzahl des Encoders.

Technologien umfassen optische Encoder mit Lichtquelle und Codescheibe, magnetische Encoder mit Magnetfeldern und Hall-Sensoren oder kapazitive Varianten. Interfaces reichen von ABZ, SPI, I2C bis zu SSI oder serielle Standards. Anwendungen finden sich in der Regelsteuerung von Motoren, Werkzeugmaschinen, Robotik sowie in Bedienknöpfen und Messsystemen.