Domänenorientiertes

Domänenorientiertes ist ein Ausdruck, der beschreibt, dass Strategien, Modelle oder Aktivitäten auf eine spezifische Domäne, das heißt das Problemgebiet oder Feld, ausgerichtet sind. Ziel ist es, die Konzepte, Begriffe und Regeln der Domäne so genau wie möglich in den zu erstellenden Artefakten abzubilden.

Anwendungsbereiche und Prinzipien sind vielfältig und finden sich unter anderem in der Softwaretechnik, Informationssystemen und dem Wissensmanagement. Kernprinzipien sind Domänenmodellierung, der Einsatz einer allgegenwärtigen Sprache (ubiquitous language) und eine enge Zusammenarbeit mit Domänenexperten, um sicherzustellen, dass Modelle reale Konzepte und Einschränkungen widerspiegeln. Der Ansatz priorisiert die Domäne als Ausgangspunkt für Entwurf und Implementierung, während technische oder infrastrukturelle Aspekte oft am Rande oder nachgeschaltet behandelt werden.

Im Softwarekontext wird domänenorientiertes Vorgehen häufig als domänenorientiertes Design oder domänenorientierte Architekturen bezeichnet. Hier steht die Domänenlogik im Zentrum von Domänenmodellen, begrenzten Kontexten (bounded contexts) und domänen-spezifischen Diensten. Es besteht eine enge Beziehung zum Domain-Driven Design (DDD); letzteres betont besonders die Steuerung komplexer Domänen und wird in deutschsprachigen Texten auch als domänengetriebenes Design bezeichnet.

Vorteile eines domänenorientierten Ansatzes sind eine bessere Abstimmung auf Nutzerbedürfnisse, erhöhte Wartbarkeit und eine klarere Kommunikation durch eine allgegenwärtige Sprache. Herausforderungen ergeben sich aus der Notwendigkeit intensiver Zusammenarbeit mit Domänenexperten, der potenziellen Komplexität der Domänenmodelle und dem Risiko, Modelle zu stark an aktuelles Domänenwissen anzupassen und damit zukünftige Anpassbarkeit zu beeinträchtigen.