Dividendenmodellen

Dividendenmodelle sind Bewertungsverfahren, die den fairen Wert einer Aktie hauptsächlich aus den erwarteten Dividenden herleiten. Sie gehen davon aus, dass Dividenden die zentrale Quelle der Aktionärsrendite darstellen und dass zukünftige Dividenden diskontiert werden müssen, um den heutigen Preis zu bestimmen.

Das Dividenden-Discount-Modell mit konstantem Wachstum, auch Gordon-Wachstumsmodell genannt, verwendet die Formel P0 = D1 / (r - g). Hier ist D1 die erwartete Dividende im nächsten Zeitraum, r die geforderte Rendite und g die konstante Dividendenwachstumsrate. Das Modell setzt ein unendliches, stabiles Wachstum der Dividenden voraus.

Viele Unternehmen weisen jedoch unterschiedliche Wachstumsphasen auf. Daher gibt es mehrstufige DDMs, etwa zweistufige oder mulitstufige Modelle, bei denen zunächst eine höhere Wachstumsrate und später eine stabile Rate g gilt. Das H-Modell ermöglicht eine schrittweise Verringerung des Wachstums über die Zeit; die Terminalbewertung erfolgt dann ähnlich dem Gordon-Modell.

Anwendung und Grenzen: Dividendenmodelle eignen sich vor allem für reife, dividendenzahlende Unternehmen. Sie hängen stark von Eingaben ab (D1, r, g) und sind sensibel gegenüber kleinen Änderungen dieser Parameter. Sie ignorieren oft Aktienrückkäufe, Steuern und nicht-dividendenbezogene Werttreiber und setzen eine stabile Dividendenpolitik voraus.

In der Praxis dient der Ansatz als Valuationswerkzeug oder als Benchmark neben anderen Verfahren wie dem freien Cash-Flow-zu-Eigenkapital-Modell oder dem residualen Ertragsmodell.