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Defizitniveau

Defizitniveau bezeichnet in der öffentlichen Finanzwirtschaft den Umfang eines Haushaltsdefizits relativ zu einer Bezugsgröße, üblicherweise dem Bruttoinlandsprodukt (BIP). Es wird meist als Defizit in Prozent des BIP angegeben, um die Größe eines Defizits unabhängig von der Größe der Volkswirtschaft vergleichbar zu machen.

Nominales Defizit versus strukturelles Defizit: Das nominale Defizit entspricht der Differenz aus Ausgaben und Einnahmen in

Primärdefizit: Das Primärdefizit ist das Defizit vor Zinszahlungen, also der Saldo aus laufenden Ausgaben und Einnahmen

Anwendung: Das Defizitniveau dient Budgetplanung, Ratings und Fiskalpolitik. In vielen Ländern gibt es Maastricht-ähnliche Regeln wie

Messung und Daten: Defizite basieren auf nationalen Konten gemäß ESA 2010; Eurostat und nationale Statistikämter veröffentlichen

Beispiel: Ausgaben 1000 Mrd Euro, Einnahmen 950 Mrd Euro ergeben ein nominales Defizit von 50 Mrd Euro.

einer
Berichtsperiode.
Das
Defizitniveau
in
Prozent
des
BIP
reflektiert
die
fiskalische
Belastung
der
Ökonomie.
Das
strukturelle
Defizit
hingegen
versucht,
zyklische
Effekte
zu
eliminieren
und
den
zugrunde
liegenden,
konjunkturunabhängigen
Finanzierungsbedarf
abzubilden;
es
wird
oft
als
zyklisch
bereinigter
oder
struktureller
Saldo
gemessen.
ohne
Schuldendienst.
Es
dient
der
Beurteilung
der
Tragfähigkeit
der
Fiskalpolitik
unabhängig
von
bestehenden
Zinslast.
eine
Obergrenze
des
Defizits
von
3
Prozent
des
BIP.
Langfristig
wird
damit
die
Tragfähigkeit
der
Staatsschulden
bewertet,
wobei
auch
der
Trend
des
Defizits
relevant
ist.
Defizit-
und
Schuldenquoten.
Einmaleffekte,
konjunkturelle
Zyklen
und
Sondereinflüsse
können
das
Defizitniveau
beeinflussen.
Bei
einem
BIP
von
3000
Mrd
Euro
entspricht
das
Defizitniveau
1,7
Prozent
des
BIP.