Defektbeschreibung

Defektbeschreibung bezeichnet in der Qualitäts-, Wartungs- und Produktionsdokumentation die präzise, objektive Beschreibung eines Mangels, Fehlers oder einer Abweichung in einem Produkt, Bauteil, Prozess oder einer Dienstleistung. Ziel ist es, den Zustand eindeutig zu dokumentieren, Ursachenanalysen zu ermöglichen und geeignete Korrekturmaßnahmen einzuleiten. Sie dient als gemeinsame Informationsbasis für Hersteller, Kunden, Serviceteams und Auditoren.

Typische Inhalte einer Defektbeschreibung sind: eine eindeutige Defekt-ID oder Referenz, Datum und Uhrzeit der Feststellung, betroffene Komponente oder Prozessschritt, Ort der Beobachtung, Art der Abweichung, beobachtete Symptome, relevante Messwerte oder Normverletzungen, Betriebs- oder Umgebungsbedingungen, Reproduzierbarkeit, Auswirkungen auf Funktion, Sicherheit oder Qualität, Einschätzung von Schweregrad und Priorität sowie verantwortliche Person oder Organisation. Begleitdokumente wie Fotos, Messprotokolle oder Zeichnungen sollten referenziert werden.

In vielen Prozessen wird die Defektbeschreibung neutral formuliert, klar und reproduzierbar verfasst, ggf. ergänzend mit Hinweisen zur möglichen Ursache, ohne voreilige Schlüsse zu ziehen. Sie dient der weiteren Ursachenanalyse, dem Abweichungsmanagement und der Trendanalyse von Qualitätskennzahlen.

Beispiel: Defektbeschreibung Nr. 2024-078: Bauteil X zeigt unter Last 1000 N einen Riss an der Außenkante, Länge ca. 0,8 mm. Erkennungszeitpunkt 12.03.2024, Ort Fertigungsstraße 3, Charge C-42. Reproduzierbar bei 25 °C. Fotos beigefügt; weitere Messwerte: Dehnung 2,5 μm/m.