Chiffren

Chiffren sind Verfahren zur Verschlüsselung von Klartext in Geheimtext, um die Vertraulichkeit von Informationen zu wahren. Ein Chiffre beschreibt das konkrete Regelwerk, nach dem Zeichen oder Blöcke des Klartexts in andere Zeichen oder Muster überführt werden. Im Gegensatz zu Codes ersetzen Chiffren in der Regel einzelne Zeichen oder Symbole, während Codes ganze Wörter oder Phrasen ersetzen. Chiffren spielen eine zentrale Rolle in der Kryptographie, die sich mit Schutzmechanismen für Kommunikation und Daten befasst.

Historische Entwicklung: Erste Chiffren tauchten in der Antike auf, etwa die Caesar-Chiffre (Substitution, Verschiebung) oder transpositionelle Verfahren. Im 19. Jahrhundert kamen polyalphabetische Chiffren hinzu, wie die Vigenère-Chiffre. Im 20. Jahrhundert prägten mechanische Geräte die Praxis der Verschlüsselung. Mit der Digitalisierung entstanden digitale Chiffren, darunter symmetrische Block- und Strom-Chiffren wie DES und AES, sowie asymmetrische Verfahren wie RSA und elliptische Kurven-Chiffren. Moderne Kryptographie verwendet oft eine Kombination aus Chiffren, Schlüsselmanagement und Protokollen, um Vertraulichkeit, Integrität und Authentisierung zu gewährleisten.

Anwendungen und Sicherheit: Chiffren werden in Kommunikationsprotokollen wie TLS, E-Mail-Verschlüsselung und Datenspeicherung eingesetzt. Die Sicherheit hängt von der Wahl des Verfahrens, der Schlüsselstärke, dem Schlüsselaustausch und der sicheren Implementierung ab. Einige ältere Chiffren gelten heute als unsicher (etwa DES oder RC4); aktuelle Standards basieren auf AES oder fortgeschrittenen asymmetrischen Verfahren.