Brandschutzplatten

Brandschutzplatten sind spezielle Platten aus mineralischen oder anderen feuerbeständigen Werkstoffen, die dazu dienen, Bauteile gegen Feuer zu schützen und die Ausbreitung von Hitze und Flammen zu verzögern. Sie bilden einen Schutzschirm um tragende Strukturen wie Holz-, Stahl- oder Betonbauten und kommen in Wand-, Decken-, Schächt- und Durchführungsbereichen zum Einsatz, um die Feuerwiderstandsdauer von Bauteilen zu erhöhen.

Zu den gängigsten Typen gehören Mineralwollplatten (aus Stein- oder Glaswolle), Calciumsilikatplatten, Gipsfaser- oder Gipsplat­ten mit Brandschutzkern sowie zementgebundene Platten. Die feuerhemmende Wirkung ergibt sich aus der hitzebeständigen Materialzusammensetzung, der Dichte und dem niedrigen Wärmeübertrag. Je nach Typ und Aufbau erreichen Brandschutzplatten Feuerwiderstände von EI 30 bis EI 120 Minuten oder mehr, abhängig von Wand- oder Deckenaufbau, Befestigung und Fugenabdichtung.

Anwendungsbereiche umfassen die Verkleidung von Tragwerken in Neubau und Bestand, Brandschutzwände und -decken, Schächte, Durchführungen für Leitungen, Lüftungskanäle sowie Tür- und Fensterlaibungen. Sie dienen sowohl dem vorbeugenden Brandschutz als auch dem Erhalt der Tragfähigkeit über längere Zeiträume im Brandfall. Die Verarbeitung erfolgt durch fachgerechte Befestigung mit geeigneten Schrauben oder Dübeln, fachgerechte Fugenabdichtung und gegebenenfalls zusätzlichen Zwischenschichten oder Oberflächenverkleidungen gemäß Herstellerangaben.

Normativ werden Brandschutzplatten überwiegend nach europäischen Normen bewertet, insbesondere EN 13501-2 (Brandwiderstand von Bauteilen) und EN 1363-1 (Feuerwiderstandstests). Herstellerangaben geben die konkret erreichbare Feuerwiderstandsdauer an. Brandschutzplatten sind ein zentraler Bestandteil passiven Brandschutzes und ergänzen bauliche Maßnahmen wie Brandschutzwände, -decken und -türen.