Blutabnahmen

Blutabnahmen sind medizinische Prozeduren zur Entnahme von Blutproben aus dem Gefäßsystem, um diese im Labor zu analysieren oder zur therapeutischen Überwachung zu verwenden. Sie werden von Ärzten, Pflegefachpersonen oder medizinisch geschultem Laborpersonal durchgeführt.

In der Regel erfolgt eine Venipunktur aus einer peripheren Vene, meist der Ellenbeuge. Vor der Entnahme wird ein Tourniquet angelegt, die Haut desinfiziert und eine Nadel in die Vene eingeführt. Das Blut wird in geeignete Röhrchen gesammelt, je nachdem, welche Analysen geplant sind. Kapillarblutentnahmen aus Finger- oder Fußspitzen eignen sich bei Kleinkindern oder für Point-of-Care-Tests; arterielle Blutentnahmen erfolgen für Gasanalysen unter speziellen Standards.

Ablauf und Dokumentation: Identität des Patienten prüfen, Einwilligung einholen, Nüchternheit oder Vorbereitung beachten, falls erforderlich. Nach der Entnahme wird die Einstichstelle durch Druck abgedrückt, anschließend Verband oder Pflaster angebracht. Proben werden beschriftet, korrekt gelagert und zeitnah ins Labor transportiert.

Probenarten und Zusatzstoffe: Serumröhrchen ohne Antikoagulans für biochemische Tests, Röhrchen mit EDTA für Vollblut- oder Blutbild, Citrate für Koagulationsanalytik, Heparin für bestimmte tagesunabhängige Parameter. Die Präanalytik umfasst korrekte Probennahme, Vermeidung von Hämolyse, ausreichendes Volumen und ordnungsgemäße Transportbedingungen.

Risiken sind Schmerzen, Blutergüsse, Infektionen (selten) und in seltenen Fällen eine vorübergehende Ohnmacht. Nach der Probenentnahme sollten Aktivität und Blutdruck überwacht werden, und Patientinnen und Patienten erhalten Hinweise zu möglichen Komplikationen.