Bindungstyps

Bindungstyps bezeichnet verschiedene Arten, wie Teile, Systeme oder Individuen durch Kräfte zusammengehalten werden. In der Chemie umfasst der Begriff die Bindungsarten zwischen Atomen oder Ionen, wodurch Moleküle und Stoffe entstehen. In der Psychologie wird der Begriff oft verwendet, um unterschiedliche Beziehungsmuster zu beschreiben, die sich in der Bindung zwischen Menschen zeigen.

Zu den wichtigsten chemischen Bindungstypen gehören kovalente Bindungen, bei denen Elektronenpaare geteilt werden; ionische Bindungen, resultierend aus der elektrostatischen Anziehung zwischen entgegengesetzt geladenen Ionen; metallische Bindungen, in denen Elektronen delokalisiert sind. Neben diesen Primärbindungen gibt es sekundäre Wechselwirkungen wie Wasserstoffbrücken und Van-der-Waals-Kräfte, die Bindungen zwischen Molekülen beeinflussen, aber nicht zu festen Verbindungen führen. Eigenschaften wie Bindungsenergie, Elektronenaffinität und Orbitalüberlappung bestimmen Stabilität, Struktur und Reaktivität von Substanzen.

Bindungstypen in der Entwicklungspsychologie beziehen sich auf Bindungstile zwischen Säuglingen und primären Bezugspersonen; klassisch identifiziert durch Ainsworths Bindungsforschung. Die Haupgruppen sind sicher gebundene Kinder, deren Bezugsperson zuverlässig reagiert; unsicher-ambivalent (angstlich/unsicher), unsicher-vermeidend und desorganisiert. Merkmale umfassen Reaktionen auf Trennung und Rückkehr, Explorationsverhalten und Nähebedürfnis. Bindungstypen beeinflussen spätere Beziehungen, Emotionsregulation und Stressbewältigung. In der Erwachsenenpsychologie werden oft sichere, preoccupied, avoidant und fearful-avoidant Stilformen beschrieben; Messinstrumente umfassen Interviews und Fragebögen. Entstehung hängt von frühkindlicher Interaktion, elterlicher Zuwendung und kulturellen Faktoren ab.