Bewegungssequenz

Bewegungssequenz bezeichnet in der Bewegungswissenschaft eine geordnete Abfolge motorischer Aktionen, die zusammen eine zielgerichtete Bewegung oder Handlung bilden. Sie umfasst die zeitliche Struktur (wann welche Teilbewegung ausgeführt wird) und die räumliche Struktur (wie Gelenke, Muskeln und Endeffektoren positioniert sind).

In der Biomechanik und Motorik wird eine Bewegungssequenz oft durch Phasen wie Start, Hauptteil und Abschluss beschrieben; Analysen verwenden kinematische Daten (Kopfelstellung, Gelenkwinkel, Geschwindigkeiten) und Muskelaktivität (EMG), um Abfolge, Timing und Koordination der Muskelgruppen zu erfassen. Sequenzen können bewusst geplant oder durch Lernprozesse stabilisiert und verfeinert werden; häufig bilden sich Bewegungsbausteine oder Chunkstrukturen, die zu komplexeren Abläufen kombiniert werden.

Anwendungsbereiche sind Sport (Start- und Schussabläufe), Tanz, Rehabilitation (Aufbau motorischer Fertigkeiten), Robotik (Programmierung von Bewegungsabläufen als Trajektorien oder Zustandsfolgen) sowie Animation und Computerspiele. Methoden der Analyse umfassen Motion-Capture, Videoauswertung, EMG und dynamische Modellierung von Körpersegmenten; Kennwerte schließen Timing-Genauigkeit, Synchronisation, Sequenzfehler und Koordinationsmuster ein.

Die Bedeutung liegt in der Ermöglichung effizienteren Lernens, Leistungsoptimierung und gezielter Therapie; zugleich dienen abweichende Sequenzen als Indikatoren für motorische Störungen, die Aufschluss über Planung oder Ausführung geben können.

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