Betätigungskraft

Die Betätigungskraft bezeichnet die Kraft, die erforderlich ist, um ein Bedienelement oder einen Aktuator aus der Ruhelage in Bewegung zu setzen oder dort zu halten. Sie resultiert aus dem Widerstand gegen die Bewegung, einschließlich Reibung, Vorspannung von Federn und Lastkräften sowie der Geometrie des Betätigungswegs. Die Betätigungskraft hängt von der Bauart, dem Einsatzfeld und dem gewünschten Funktionsweg ab und kann zwischen leichten Handbedienungen und schwerer mechanischer Betätigung variieren.

Sie wird entlang des Betätigungswegs gemessen, oft mit einem Kraftmessgerät. Typischerweise nimmt die Kraft während des Wegs zu oder ab, weshalb häufig eine maximale Betätigungskraft oder ein Kraftprofil angegeben wird. In der Praxis reichen Betätigungskräfte von wenigen Newton bei kleinen Drucktastern bis zu mehreren zehn oder hundert Newton bei größeren industriellen Ventilen oder Hebeln.

Die Betätigungskraft ist entscheidend für Ergonomie, Zuverlässigkeit und Sicherheit. Zu geringe Kräfte erhöhen das Risiko unbeabsichtigter Betätigung; zu hohe Kräfte erschweren die Bedienung oder machen barrierefreie Nutzung unmöglich. Designziel ist ein ausgewogenes Verhältnis: ausreichend, um Umwelteinflüsse zu widerstehen, aber komfortabel und sicher für den Nutzer. Bei der Planung berücksichtigen Ingenieure Reibung, Temperatur, Schmierung, Verschleiß sowie Rückführungskräfte durch Federn oder andere Mittel.