Beschichtungssystemen

Beschichtungssysteme sind mehrschichtige Oberflächenbehandlungen, die auf das Substrat aufgebracht werden, um schützende, funktionale oder ästhetische Eigenschaften zu erzielen. Hauptziel ist die Haftung zwischen Schichten und Substrat sowie Schutz vor Korrosion, Verschleiß, Temperatur- und Chemikalienbelastung.

Der übliche Aufbau umfasst die Vorbehandlung des Substrats (Reinigung, Entfettung, Strahlen), eine Grundierung (Primärschicht) zur Haftvermittler- und Korrosionsschutz, optional eine Zwischenlage oder Füller, und als Deck- oder Topcoat eine ästhetische sowie schützende Deckschicht. In Nasslacksystemen erfolgt dies oft in drei Schichten; Pulverbeschichtungen verwenden Grund- und Deckpulver. Die Systemauswahl richtet sich nach Substrat, Einsatzumgebung und geforderter Performance.

Technologien umfassen organische Beschichtungen (Lacke, Pulverlacke), metallische Beschichtungen (Galvanik, PVD, CVD) und keramische Beschichtungen. Umwelt- und Qualitätsaspekte spielen eine Rolle; VOC-Emissionen, Lebenszyklus und Entsorgung sind zu berücksichtigen. Die Prozesskontrolle umfasst Haftungstests, Dichtigkeitsprüfungen, Härte- und Kriechfestigkeit sowie Salznebel- bzw. Korrosionstests.

Anwendungen finden sich in Bauwesen, Fahrzeug- und Maschinenbau, Schiffbau sowie Elektronik. Normen wie ISO 12944 (Korrosionsschutz durch Beschichtungssysteme) und ISO 8501 (Oberflächenvorbereitung) steuern Planung, Prüfung und Qualitätssicherung.