Bauchwandschichten

Die Bauchwandschichten bezeichnen die aufeinanderfolgenden Gewebe der Bauchwand, die den Bauchraum umgeben und die Eingeweide schützen. Sie reichen von Haut und Subkutis über Muskeln und deren Aponeurosen bis zu tieferen Faszien und dem Peritoneum. Sie stabilisieren den Rumpf, unterstützen die Atmung und den intraabdominellen Druck.

Die äußeren Schichten umfassen Haut, Subkutis und zwei Subkutisfaszien: Camper-Faszie (ventrales Fettgewebe) und Scarpa-Faszie (tiefere Faszie). Diese Schichten begleiten die vordere Bauchwand und bilden die oberste Gewebeschicht.

Die Bauchwandmuskulatur besteht aus der äußeren Bauchmuskulatur Musculus obliquus externus abdominis, der inneren Bauchmuskulatur Musculus obliquus internus abdominis und dem Musculus transversus abdominis. Zwischen ihnen liegt der Musculus rectus abdominis, der längs in der Linea alba verläuft. Die Muskeln werden durch die Rectusscheide umhüllt; oberhalb der Arcuatus-Linie entsteht die Rectusscheide vorne durch die Aponeurosen von externus und internus, hinten durch Anteile des Internus und des Transversus; unterhalb der Arcuatus-Linie verlaufen alle Aponeurosen anterior, so dass hinter dem Rectus nur die Fascia transversalis liegt.

Tiefere Strukturen bilden die Fascia transversalis, das Peritoneum parietale und das extraperitoneale Fettgewebe, die die hinteren Anteile der Bauchwand bilden.

Die Blutversorgung erfolgt über Äste der Aorta abdominalis, insbesondere die Epigastrica superior und inferior. Die Nervenversorgung erfolgt durch die Intercostalnerven T7–T11, den N. subcostalis (T12) sowie den N. iliohypogastricus und den N. ilioinguinalis.

Klinisch relevant sind Bauchwandschichten vor allem im Zusammenhang mit Hernien sowie dem chirurgischen Zugang über Inzisionslinien; In der Praxis richten sich Schnitte oft nach Langer-Linien, um Narbenbildung zu minimieren.