Bauchmuskulatur

Bauchmuskulatur bezeichnet die Muskelgruppe der Bauchwand, die die vordere und seitliche Rumpfwand bildet. Die Hauptmuskeln sind der Musculus rectus abdominis (gerader Bauchmuskel), die Musculi obliquus externus abdominis (äußerer schräge Bauchmuskel) und obliquus internus abdominis (innerer schräge Bauchmuskel), sowie der Musculus transversus abdominis (quergestreifter Bauchmuskel). In der Tiefe liegt der Transversus, und gelegentlich ist der Musculus pyramidalis vorhanden. Gemeinsam ermöglichen sie Flexion, Rotation und Seitneigung des Rumpfes, stabilisieren die Wirbelsäule und regulieren den intraabdominellen Druck.

Funktionen der Bauchmuskulatur umfassen die Stabilisierung der Rumpfstatik, Bewegung der Wirbelsäule sowie Beckenhebung. Sie beteiligen sich an Flexion, Lateralflexion und Rotation des Rumpfes, unterstützen die Atmung durch Kontrolle des intraabdominellen Drucks und spielen eine Rolle bei Heben, Tragen und beim Husten oder Niesen. Durch die Koordination mit der Tiefen Bauch- und Beckenbodenmuskulatur trägt sie zur Haltung und zur Stabilisierung des Beckens bei.

Innervation und Blutversorgung erfolgen überwiegend durch Nerven des Thorax- und Lendennervensegments. Motorische Innervation liefern Nerven wie interkostale Äste der unteren Thoraxnerven sowie Nerven des Plexus lumbalis (N. iliohypogastricus, N. ilioinguinalis). Die Blutversorgung umfasst Äste der interkostalen Arterien sowie epigastrische Arterien, die von der Aorta abdominalis abgehen.

Training und Gesundheit: Die Bauchmuskulatur wird durch Core-Training trainiert, etwa mit Crunches, Planks, Beinheben und Rotationsübungen. Fortschritte ergeben sich durch progressive Belastung und kontrollierte Technik. Die Sichtbarkeit der Bauchmuskeln hängt stärker vom Körperfettanteil ab als von der Muskelgröße. Übermäßiger Druck oder falsche Atemtechnik können Rücken- oder Leistenprobleme begünstigen; daher werden Technik, Atmung und Belastung sorgfältig angepasst.