Barrieroptionen

Barrieroptionen sind exotische Finanzoptionen, deren Auszahlung neben dem Endpreis des zugrunde liegenden Vermögenswerts auch davon abhängt, ob während der Laufzeit eine vorher festgelegte Barriere erreicht oder überschritten wird. Sie sind daher stark kursverlaufabhängig und weisen eine ausgeprägte Pfadabhängigkeit auf.

Die gängigsten Typen sind Knock-in- und Knock-out-Optionen. Knock-in-Optionen werden erst dann wirksam, wenn die Barriere während der Laufzeit durchbrochen wird; ansonsten verfallen sie wertlos. Knock-out-Optionen verfallen, sobald die Barriere erreicht wird, unabhängig davon, wie sich der Kurs danach entwickelt. Innerhalb dieser Kategorien unterscheidet man nach Richtung der Barriere in up-and-in, down-and-in, up-and-out und down-and-out, je nachdem die Barriere über- bzw. unter dem aktuellen Kurs liegt. Die Barriere kann kontinuierlich (kontinuierliche Überwachung) oder diskret (z. B. tägliche Beobachtung) überwacht werden.

Die Auszahlung einer Barrieroption folgt dem Standardoptionenprinzip, ist aber zusätzlich von der Eintrittsbedingung der Barriere abhängig. Bei Knock-out-Optionen kann zusätzlich ein sogenannter Rebate gezahlt werden, wenn die Barriere während der Laufzeit erreicht wird, bevor die Option verfällt oder endet. Beispiel: Bei einem Knock-out-Call mit Barriere H gilt die normale Call- Auszahlung nur, sofern S_t die Barriere während der Laufzeit nicht überschreitet; tritt die Barriere dennoch ein, verfällt der Vertrag oder es wird ein vorab vereinbarter Rebate gezahlt.

Preisbildung erfolgt häufig mit speziellen Modellen für barrierbasierte Strukturen. Unter Black-Scholes-annahmen existieren für einige Varianten analytische Formeln oder Näherungen; häufig kommen numerische Methoden wie Monte-Carlo-Simulationen oder PDE-basierte Ansätze zum Einsatz. Barrieroptionen werden genutzt, um Kosten zu senken, payouts gezielt auf Barriere-Regionen auszurichten oder spezifische Risikoprofile abzubilden.