Bankbranche

Die Bankbranche bezeichnet den Sektor der Finanzdienstleistungen, der sich auf das Ansammeln, Verwalten und Verleihen von Geld sowie auf Zahlungs-, Vermögensverwaltungs- und Beratungsdienste konzentriert. Typische Teilbereiche sind Retail Banking (Endkunden; Einlagen und Konsumkredite), Corporate Banking (Unternehmen), Investment Banking (Kapitalmärkte), Privatkundengeschäft, Asset Management, Zahlungsverkehr und Clearing sowie Leasing und Factoring. Zu den Akteuren gehören Geschäftsbanken, Sparkassen, Genossenschaftsbanken, Landesbanken, Zentralbanken sowie spezialisierte Finanzdienstleister wie Zahlungsdienstleister und Fintech-Unternehmen.

Die Branche finanziert sich überwiegend durch Einlagen, Eigenkapital und Kapitalmarktzugang. Einnahmen entstehen aus Zinsmargen, Gebühren, Provisionen und Beratungsleistungen. Die Regulierung spielt eine zentrale Rolle für Stabilität, Risikomanagement und Transparenz. Aufsichtsinstrumente umfassen nationale Behörden und europäische Gremien, die Anforderungen an Kapitalausstattung, Liquidität, Risikoüberwachung und Meldewesen festlegen. Internationale Standards wie Basel III beeinflussen Risikomanagement, Eigenkapitalquoten und Kreditrisikobewertung.

Wichtige Trends sind Digitalisierung, Open Banking, die Zunahme von Fintech-Konkurrenz, verstärkte Cybersicherheit sowie Nachhaltigkeit und grüne Finanzen. Der Markt zeichnet sich durch Reorganisation, Konsolidierung in vielen Ländern und Anpassungen an niedrige oder volatile Zinssätze aus. Historisch entwickelte sich die Bankbranche von einem reinen Einlagen- und Kreditgeschäft zu einem komplexen System von Kredit-, Zahlungs-, Kapitalmarkt- und Beratungsdienstleistungen, das eng mit Regulierung, Technologie und globalen Märkten verflochten ist.