Bahngröße

Bahngröße ist ein Sammelbegriff in der Eisenbahntechnik für Maße und Kapazitäten, die die Kompatibilität von Zügen mit der Infrastruktur festlegen. Dazu gehören Spurweite, Lade- bzw. Freiraumgrenzen, Achslasten, Wagenlänge und -höhe sowie Bau- und Freiraumvorgaben an Tunneln, Brücken und Bahnsteigen. Ziel ist es, den sicheren und reibungslosen Betrieb zwischen Fahrzeugen und Gleisanlagen zu gewährleisten.

Spurweite bezeichnet den Abstand der Gleiskanten und bestimmt, welche Züge auf einem Netz verkehren können. Unterschiedliche Regionen verwenden verschiedene Spurweiten, wodurch Züge nicht ohne Anpassung zwischen Netzen wechseln können. Typische Kategorien sind Standardspur (ca. 1435 mm), Breitspur (über 1435 mm, z. B. 1520–1524 mm), Meter- und Schmalspur (etwa 1000 mm bzw. kleiner).

Lade- bzw. Freiraumgrenze umfasst die maximalen Abmessungen der Züge, die durch Tunnel, Brücken, Durchfahrten und Bahnsteige passen müssen. Sie beeinflusst Höh- und Breitenmaße der Fahrzeuge sowie die Passierbarkeit von Infrastrukturkomponenten. Unterschiedliche Netze legen unterschiedliche Ladegaugaben fest; enger ausgeprägte Netze erlauben kleinere Züge, während andere Netzbereiche größere Dimensionen zulassen.

Achslast und Gesamtachslast definieren, wie stark die Bauwerke pro Achse beansprucht werden. Weitere relevante Größen sind Fahrzeuglänge, Wagenhöhe, Breite und Grenzwerte für Stell- und Oberbauarbeiten. Diese Bahngrößen finden sich in Normen, Bauvorschriften und Netzzugangsregeln.

Die Bahngröße hat wesentliche Auswirkungen auf Netzverfügbarkeit, Interoperabilität und Investitionsplanung. Historisch wuchs sie regional unterschiedlich; heute wird verstärkt auf Harmonisierung und überregionale Kompatibilität geachtet, insbesondere durch standardisierte Spurweiten und umfassende Freiraumvorgaben.