Anzuchterde

Anzuchterde, auch Saat- und Pikiererde genannt, ist ein spezielles Substrat, das für die Aussaat von Samen sowie das Pikieren von Jungpflanzen verwendet wird. Es zeichnet sich durch eine leichte, fein strukturierte Textur, gute Wasserspeicherfähigkeit und eine geringe Nährstoffzufuhr aus, damit empfindliche Keimlinge nicht durch zu viel Dünger geschädigt werden. Typische Mischungen enthalten Torf oder Torf-Alternativen, zusammen mit luftdurchlässigen Zuschlägen wie Perlit oder Vermiculit und gelegentlich Kokosfaser. Viele Produkte sind sterilisiert oder pasteurisiert, um Keime und Pilzkrankheiten wie Dämpfung zu reduzieren. Der pH-Wert liegt meist im leicht sauren bis neutralen Bereich, typischerweise etwa 5,5 bis 6,5.

Verwendung: Die Anzuchterde wird leicht angefeuchtet in Saatplatten, Anzuchtkästen oder Töpfe gefüllt. Samen werden gemäß den Packungsangaben ausgesät oder leicht bedeckt; danach wird die Bodenoberfläche feucht gehalten, um eine konstante Feuchtigkeit zu gewährleisten. Temperaturen und Luftfeuchtigkeit sollten auf die jeweilige Art abgestimmt sein. Nach dem ersten echten Blattpaar werden die Sämlinge in eine nährstoffärmere oder nährstoffreichere Erde umgepflanzt, je nach Bedarf, oft in ein stärkeres Anzuchtsubstrat oder Topferde.

Vorteile und Umweltaspekte: Anzuchterde ist leicht, gut durchlässig und reduziert das Risiko von Staunässe sowie von Bodenerkrankungen. Da viele Mischungen wenig Nährstoffe enthalten, ist eine spätere Düngung nach dem Auflaufen ratsam. Umweltbewusste Gärtner bevorzugen peatfreie Alternativen auf Basis von Kokosfaser, Holzzellstoff oder recycelten Materialien.

---