Anschlussleistungen

Anschlussleistungen bezeichnet in der Netz- und Energiewirtschaft die maximale elektrische Leistungsaufnahme, die ein Verbraucher dauerhaft aus dem öffentlichen Versorgungsnetz ziehen darf oder darf, ohne dass es zu technischen oder wirtschaftlichen Problemen kommt. Sie bildet die vertraglich zugesicherte Kapazität zwischen dem Netznutzer und dem Netzbetreiber und wird üblicherweise in Kilowatt (kW) angegeben. In manchen Fällen wird auch die scheinbare Leistung in Kilovoltampere (kVA) verwendet.

Die Anschlussleistung ist maßgeblich für die Dimensionierung des Netzes, die Planung von Trafostationen und die Festlegung von Netzgebühren. Sie beeinflusst neben der Versorgungssicherheit auch die Höhe der festen Netznutzungsentgelte im Tarif. Die tatsächliche Strommenge, die ein Kunde verbraucht, kann darunter oder darüber liegen, solange der gleichzeitige Leistungsbedarf die vertraglich vereinbarte Anschlussleistung nicht überschreitet. Überschreitet der Verbrauch die beantragte Leistung regelmäßig, kann der Netzbetreiber Sicherungsmaßnahmen anordnen, Gebühren verlangen oder den Zugang begrenzen.

Die Festlegung und Anpassung der Anschlussleistung erfolgt in der Regel durch den Netzbetreiber (DSO) nach einer technischen Prüfung der Anlage, der vorhandenen Schutzvorkehrungen, der Anschlusssituation sowie der Kapazität des Übergabepunkts. Für neue Gebäude oder größere Modernisierungen ist oft eine schriftliche Netzzustimmung nötig, ggf. mit Modifikationen am Netzanschluss oder der Mess- und Zähleinrichtung.

Typische Anwendungsbereiche variieren stark: Kleine Wohnungen haben oft niedrigere Anschlussleistungen, Industrie- oder Gewerbebetriebe benötigen entsprechend höhere Kapazitäten. Die Begriffe und Regeln unterscheiden sich je nach Rechts- und Regulierungssystem in verschiedenen Ländern, bleiben aber auf der Grundidee der maximalen Anschlusskapazität fokussiert. See also Netzanschluss, Netznutzungsentgelt, Leistungsgrenze.