Annotierte

Annotierte ist die inflektierte Form des deutschen Verbs annotieren, das markieren oder kennzeichnen bedeutet. Sie wird häufig als Adjektiv verwendet, um Objekte zu beschreiben, die Annotationen erhalten haben, zum Beispiel annotierte Daten, annotierte Korpusdaten oder annotierte Bilder.

Etymologie und Funktion: Das Verb stammt aus dem lateinischen annotare; im Deutschen hat sich daraus das Partizip annotiert entwickelt, das adjektivisch gebraucht wird. Die Form annotierte dient der Beschreibung von Datensätzen, Texten oder Medien, die mit Metadaten, Tags oder linguistischen Labels versehen sind.

Anwendungsbereiche: In der Linguistik und der Informatik bezeichnet annotierte Korpusdaten eine Sammlung von Texten, deren Token mit Informationen wie Wortart, Lemma oder syntaktischer Struktur versehen sind. In der Bioinformatik werden annotierte Genome oder Genomsequenzen genutzt, um Gene, Funktionselemente und Regulation zu kennzeichnen. In der Bild- und Videobeschreibung bezeichnet annotierte Medien Objekte, Handlungen oder Szenen, die manuell oder halbautomatisch gelabelt wurden.

Herstellung und Standards: Die Annotation erfolgt manuell durch Experten, teils unterstützt durch halbautomatische Vorschläge, und wird durch Richtlinien und Annotation-Schemata gesteuert. Die Inter-Annotator-Agreement-Messung prüft die Konsistenz. Typische Formate und Standards variieren nach Anwendungsbereich, etwa CoNLL-U für linguistische Annotationen oder GFF3 in der Genomannotation.

Bedeutung: Annotierte Daten sind zentral für maschinelles Lernen, Evaluation und reproduzierbare Forschung. Sie ermöglichen Trainingsprozesse, vergleichende Studien und strukturierte Such- bzw. Auswertungsmethoden.