Alltagsperspektiven
Alltagsperspektiven ist ein in den Sozial- und Kulturwissenschaften verwendeter Begriff, der darauf abzielt, das tägliche Erleben und die Praxis aus der Sicht der betroffenen Menschen zu verstehen. Im Mittelpunkt stehen alltägliche Routinen, Interaktionen und Sinnbildungen des Alltags, die soziale Strukturen, Identitäten und Machtverhältnisse widerspiegeln. Der Ansatz betont die subjektive Bedeutungsgebung alltäglicher Momente und eröffnet Einblicke in das Leben jenseits von großen Ereignissen oder Institutionen.
In der Forschung kommen qualitative Methoden wie teilnehmende Beobachtung, Interviews, Tagebücher oder Foto-Interviews zum Einsatz, um
Typische Forschungsthemen umfassen Haus- und Familienarbeit, Erwerbs- und Care-Arbeit, Mobilität, Nachbarschaften, digitale Alltagspraktiken, Bildung und Alter.
Im Verhältnis zu Konzepten wie Lebenswelt oder Alltagskultur fokussieren Alltagsperspektiven stärker subjektive Sinngebungen und praktische Wissensformen.