Abendmahl

Abendmahl bezeichnet in der christlichen Tradition das Mahl, das Jesus mit seinen Jüngern hielt, bei dem Brot und Wein als Zeichen seines Leibes und Blutes gegeben werden. Der Begriff wird in vielen Sprachgemeinschaften auch als Eucharistie, Heilige Kommunion oder Lord’s Supper verwendet. Es ist ein zentrales Sakrament oder eine zentrale liturgische Handlung in zahlreichen Kirchen.

Ursprung: Jesus setzte das Mahl beim letzten Abendmahl ein, kurz vor seiner Kreuzigung. Die Berichte finden sich in den Evangelien (Mt 26, Mk 14, Lk 22) und im Brief des Paulus an die Korinther; das Mahl geschah im Rahmen des Passahfestes. Brot und Wein symbolisieren den Leib und das Blut Jesu und den Neuen Bund.

Theologische Perspektiven: In der katholischen und der orthodoxen Tradition wird die Gegenwart Christi in den Gaben als real verstanden (in der katholischen Lehre oft als Transsubstantiation bezeichnet; die Orthodoxie spricht von der realen Gegenwart durch die Wirkkraft Gottes). Lutherische Kirchen lehren ebenfalls eine reale Gegenwart in der Gabe, Reformierte betonen eher Gedächtnis und geistliche Gemeinschaft. Viele Anglikaner vertreten eine Bandbreite zwischen Symbol- und realer Gegenwart, je nach theologischer Orientierung.

Praxis: Der Ablauf variiert; typischerweise werden Einsetzungsworte gesprochen, die Gaben consekriert oder heilig gesprochen und dann ausgeteilt. Brot und Wein oder Traubensaft werden in der Gemeinschaft empfangen. Die Häufigkeit reicht von wöchentlich bis monatlich und ist kulturabhängig; liturgische Gestaltungen unterscheiden sich.

Bedeutung: Das Abendmahl betont Gemeinschaft, Dankbarkeit, Erinnerung an Jesu Tod und Vergebung sowie den Neuen Bund. In der Ökumene dient es auch als gemeinsamer Bezugspunkt, obwohl die Auslegung variiert.