überfordert

Überfordert (Deutsch für „überlastet“ oder „überfordert“) ist ein Adjektiv, das beschreibt, dass eine Person die vorhandenen Anforderungen, Aufgaben oder Belastungen nicht mehr bewältigen kann. Das Wort setzt sich zusammen aus dem Präfix über‑, das Verstärkung oder Überschreitung ausdrückt, und dem Partizip Perfekt von überfordern, dem Verb, das wörtlich „jemanden über das angemessene Maß hinaus belasten“ bedeutet.

In der deutschen Sprache wird überfordert vor allem in Alltagssituationen, aber auch in psychologischen und pädagogischen Kontexten verwendet. Man spricht von einer überforderten Schülerin, wenn der Lernstoff die kognitiven Ressourcen übersteigt, ebenso von überforderten Mitarbeitenden, wenn Arbeitsaufwand und Zeitdruck die Leistungsfähigkeit übersteigen. Der Begriff ist eng verwandt mit Synonymen wie überlastet, überbeansprucht oder überanstrengt, während Antonyme wie unüberfordert oder entspannt die Gegenpole markieren.

Etymologisch stammt das Verb überfordern aus dem mittelhochdeutschen über- („über, jenseits“) und dem althochdeutschen fordan („bringen, herbeiführen“). Die heutige Bedeutung entwickelte sich im 18. Jahrhundert, als psychologische Konzepte von Belastungsgrenzen zunehmend in das Alltagsvokabular eingingen.

In der Psychologie wird Überforderung als Faktor für Stress, Burn‑out und Lernschwierigkeiten betrachtet. Modelle wie das Yerkes‑Dodson‑Gesetz beschreiben, dass ein moderates Maß an Anforderungen die Leistung fördert, während ein Zuviel zu Leistungseinbußen führt. Der Begriff findet zudem in der Management‑Literatur Anwendung, wo das Ziel darin besteht, Arbeitsaufgaben angemessen zu delegieren, um Überforderung zu vermeiden.