Überlebensrate

Überlebensrate bezeichnet den Anteil einer definierten Gruppe, der eine festgelegte Zeitspanne überlebt. In der Medizin und Epidemiologie wird damit der Anteil der Individuen gemeint, die nach einer bestimmten Zeit seit Diagnose, Behandlung oder Exposition noch am Leben sind. Häufig ist die 5-Jahres-Überlebensrate bekannt, besonders in der Onkologie, wo sie den Anteil der Patienten beschreibt, die fünf Jahre nach Diagnosestellung leben.

Berechnung: Die Überlebensrate wird als Prozentsatz angegeben, berechnet als Anzahl der Überlebenden am Ende des Beobachtungszeitraums geteilt durch die ursprüngliche Anzahl der Patienten. In Studien kann es zu zensierten Beobachtungen kommen, wenn Teilnehmer vor Ende der Studie verloren gehen oder die Beobachtung abbrechen. Deshalb verwenden Forscher Überlebensanalysen wie die Kaplan-Meier-Schätzer oder Lebenszeittabellen, um die Wahrscheinlichkeit des Überlebens zu schätzen und mit Zeitabhängigkeiten umzugehen.

Unterscheidungen: Es gibt das allgemeine Überleben (overall survival), das krankheitsspezifische Überleben (z. B. krankheitsspezifisches Überleben bei Krebs) und das krankheitsfreie Überleben (disease-free survival) nach erfolgreicher Behandlung. Die Interpretation hängt von der festgelegten Zeitperiode ab.

Faktoren und Einschränkungen: Alter, Krankheitsstadium, Therapien, Begleiterkrankungen und Follow-up-Dauer beeinflussen die gemessene Überlebensrate. Zudem spiegelt sie nicht zwingend eine individuelle Prognose wider und kann durch Verluste aus der Studie verzerrt sein.

Anwendungen: Überlebensraten ermöglichen Vergleichbarkeit von Behandlungen, helfen bei der Beurteilung von Prognose und Gesundheitsversorgung und werden in Klinischen Studien sowie in der öffentlichen Gesundheit berichtet. Lebensdauer und Lebenserwartung unterscheiden sich im Konzept und in der Interpretation.