Übertragungsprozess

Übertragungsprozess bezeichnet in der Informationstechnik den Ablauf, durch den Informationen von einer Quelle zu einem Empfänger übertragen werden. Er umfasst typischerweise die Schritte der Quellkodierung (Datenreduktion oder Signalisierung des Informationsinhalts), der Kanalkodierung (Fehlererkennung und ggf. Fehlerkorrektur), der Modulation (Umwandlung der digitalen Signale in Signale eines Übertragungskanals) sowie das Multiplexing mehrerer Kanäle, die Übertragung über ein physikalisches Medium und schließlich Demodulation und Decodierung am Empfänger. Vor oder während der Übertragung können zusätzlich Sicherheitsmechanismen wie Verschlüsselung eingesetzt werden.

Im praktischen Betrieb hängen Qualität und Leistungsfähigkeit des Übertragungsprozesses von Bandbreite, Latenz, Jitter, Fehlerquote und Stabilität des Übertragungskanals ab. Störungen durch Rauschen, Dämpfung, Mehrwegeffekte oder Takt- und Synchronisationsprobleme erfordern geeignete Gegenmaßnahmen (Fehlerkorrektur, Retransmission, adaptive Modulation).

Der Begriff wird in verschiedenen Kontexten verwendet, etwa in der Telekommunikation, Netzwerktechnik, Rundfunk oder Satellitenkommunikation. In vielen Fällen ordnet man die einzelnen Elemente dem physikalischen oder logischen Layer des jeweiligen Modells zu (beispielsweise dem OSI- oder dem TCP/IP-Modell).