ÜberkopfFreiräumen

ÜberkopfFreiräumen bezeichnet eine Design- und Planungspraxis, die darauf abzielt, den Luftraum über Kopfhöhe in Gebäuden, Innenhöfen, Straßenräumen und öffentlichen Einrichtungen freizuhalten. Ziel ist es, Wahrnehmung, Orientierung und Sicherheit zu verbessern sowie das subjektive Gefühl von Raumoffenheit zu erhöhen.

Der Begriff ist eine Zusammensetzung aus überkopf (oberhalb des Kopfes) und freiräumen. Er taucht in aktuellen Diskussionen zu urbanem Freiraum, Innenraumkonzeption und barrierefreiem Design auf, wird aber nicht als verbindliche Norm, sondern als konzeptionelles Instrument verwendet.

Zentrale Prinzipien umfassen klare Kopfhohe Freiräume, Minimierung von Hindernissen in Gehwegen und Sichtachsen, Verlagerung technischer Installationen in obere Ebenen oder hinter Fassaden, sowie den Einsatz translucententer Materialien, um Licht und Übersicht zu fördern. Raumvolumen, Belichtung und Sehlinien werden gezielt so gestaltet, dass Nutzer Räume auch bei hoher Nutzungsdichte intuitiv wahrnehmen können.

Anwendungsfelder sind städtische Durchgänge, Bahnhöfe und U-Bahn-Stationen, Einkaufs- und Bürozentren, Krankenhäuser sowie Bildungseinrichtungen. Auch in Museumslayouts oder Ausstellungsräumen findet die Idee Anwendung, um Besucherflächen leicht navigierbar zu halten.

Kritik bezieht sich auf Kosten- und Ingenieuraufwand, mögliche Einschränkungen bei Brandschutz und Fassadenrehabilitation sowie die Schwierigkeit, bestehende Strukturen entsprechend anzupassen. Da der Begriff noch kein offiziell festgelegter Standard ist, gibt es unterschiedliche Interpretationen und Umsetzungsgrade.

Der Ansatz ist vor allem als theoretisches Gestaltungskonzept zu verstehen und wird in zeitgenössischen Entwürfen dort diskutiert, wo Transparenz, Orientierung und barrierefreier Zugang im Vordergrund stehen.