verbklasse

Verbklasse, in der Linguistik auch Verbenklassifikation genannt, bezeichnet eine Gruppe von Verben, die ähnliche flexionale Muster teilen. Die Begrifflichkeit dient dazu, die Formenbildung von Verben systematisch zu beschreiben und zu erklären, insbesondere Präteritum und Partizip II, aber auch andere Flexionsformen im Präsens und im Perfekt.

Im Deutschen unterscheidet man traditionell drei Hauptklassen: schwache Verben, starke Verben und gemischte Verben. Schwache Verben bilden Präteritum und Partizip II vorwiegend durch festgelegte Endungen; starke Verben zeigen im Präteritum oft einen Vokalwechsel und verwenden meist das Partizip II mit ge- anstatt der einfachen Endung. Gemischte Verben kombinieren Merkmale beider Gruppen, beispielsweise durch einen Vokalwechsel im Stamm zusammen mit der Bildung von Präteritum und Partizip II wie bei gebracht oder gedacht.

Beispiele: schwache Verben sind arbeiten – arbeitete – gearbeitet; lernen – lernte – gelernt. Starke Verben sind gehen – ging – gegangen; lesen – las – gelesen; fahren – fuhr – gefahren. Gemischte Verben sind bringen – brachte – gebracht; denken – dachte – gedacht.

In anderen Sprachen finden sich ähnliche Konzepte unter verschiedenen Namen, oft als Conjugation Class oder verb classes. Die Vorstellung von Verbklassen unterstützt Sprachunterricht, Grammatiken und lexikalische Analysen, indem sie Muster charakterisiert, nach denen Verben konjugiert werden. Die Grenzen zwischen Klassen sind nicht immer streng; historische Entwicklungen, Unregelmäßigkeiten und regionale Varianz können dazu führen, dass Verben Merkmale mehrerer Klassen zeigen oder Klassen wechseln.