turgordruck

Turgordruck bezeichnet den hydrostatischen Druck, der in pflanzlichen Zellen entsteht, wenn Wasser durch Osmose in die Vakuole strömt und die Zellmembran gegen die Zellwand presst. Dieser Druck sorgt dafür, dass Zellen prall bleiben und Gewebe fest stehen. Er entsteht aus dem Gleichgewicht zwischen dem osmotischen Wasserpotenzial der Zelle und dem Widerstand der Zellwand gegen Dehnung.

Der Turgordruck spielt eine zentrale Rolle für die Festigkeit von Pflanzenteilen, für das Wachstum durch Zellenexpansion und für verschiedene Funktionen des Gewebes. Er beeinflusst die Formgebung von Blättern, trägt zur Öffnung und Schließung von Spaltöffnungen bei und ermöglicht, zusammen mit der Zellwand, eine Anpassung an Umweltbedingungen. Wird Wasser in Pflanzen knapp, sinkt der Turgordruck, was zu Schwäche, Knicken oder Welken führt.

Beachtung finden auch abgestufte Unterschiede zwischen Geweben und Arten: zelluläre Parenchymzellen besitzen typischerweise höhere Turgordrücke als festere Gewebe, und die Werte variieren je nach Organ, Entwicklungsstadium und Umweltbedingungen. In der Praxis wird der Turgordruck indirekt über das Wasserpotential oder direkt mit Messverfahren wie der Drucksonde (Scholander- oder indirekte Methoden) bestimmt. Dabei liegen typische Werte im Bereich von wenigen 0,1 bis 0,5 MPa (etwa 0,1–0,5 MPa), wobei Guard-Zellen durch gezielten Turgorwechsel Spaltöffnungen regulieren.

Zusammenfassend ist der Turgordruck eine zentrale treibende Kraft im Pflanzenleben, die Festigkeit, Formgebung und Wachstumsprozesse beeinflusst und stark von Wasserverfügbarkeit und osmotichem Gleichgewicht abhängt.