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synapomorfie

Synapomorphie bezeichnet in der Systematik ein abgeleitetes Merkmal, das in der jüngsten gemeinsamen Abstammungslinie einer Gruppe von Organismen entstanden ist und von allen Nachkommen dieser Linie geteilt wird. Der Begriff stammt aus der cladistischen Terminologie und dient dazu, Monophyla, also Stammesgruppen, durch gemeinsame abgeleitete Eigenschaften zu definieren. Synapomorphien unterscheiden sich von Plesiomorphien, die ursprüngliche Merkmale betreffen, und von Autapomorphien, die nur bei einer einzigen Linie auftreten und daher kein gemeinsames Abgrenzungsmerkmal für eine Gruppe liefern.

Die Identifizierung von Synapomorphien erfordert den Vergleich mit Outgruppen, um die Richtungsbestimmung der Merkmalsentwicklung festzulegen. In

Beispiele veranschaulichen die Idee: Die Milchdrüsen und das Fell sind Synapomorphien der Säuger; sie dienen dazu,

der
Praxis
werden
zahlreiche
Merkmale
analysiert,
um
durch
Methoden
wie
Parsimonie,
Maximum
Likelihood
oder
Bayes'sche
Inferenz
die
wahrscheinlichste
Stammbaumstruktur
zu
rekonstruieren,
wobei
Gruppen
durch
ihre
geteilten
abgeleiteten
Merkmale
gestützt
werden.
die
Säugetiergruppe
gegenüber
anderen
Wirbeltieren
abzugrenzen.
Bei
Vögeln
werden
Federn
oft
als
synapomorph
für
die
Gruppe
der
Vögel
angesehen,
wobei
der
eigentliche
Befund
je
nach
Ebene
und
Fokus
der
Analyse
variiert.
Gleichzeitig
kann
es
zu
Homoplasie
kommen,
also
konvergenter
Merkmalsentwicklung
oder
Merkmalsverlust,
was
die
Identifizierung
und
Interpretation
von
Synapomorphien
erschwert.