serienreife

Serienreife bezeichnet in der deutschen Industrie den Reifegrad eines Produkts, der es ermöglicht, es in großem Maßstab serienmäßig herzustellen und zu vermarkten. Sie markiert den Übergang von der Entwicklungs- oder Prototypenphase hin zur regulären Serienproduktion und wird häufig durch eine formale Freigabe oder Freigabegremien bestätigt.

Der Begriff umfasst mehrere Dimensionen: Stabilität des Designs, definierte und reproduzierbare Herstellprozesse, freigegebene Produktionslinien und Werkzeuge, gesicherte Lieferkette sowie ein funktionierendes Qualitätsmanagement. Zudem müssen Kosten- und Stückpreiszielwerte erreicht werden, regulatorische Anforderungen erfüllt und umfassende Validierungstests sowie Pilotläufe in der Produktion erfolgreich abgeschlossen sein.

Zu den typischen Kriterien gehören eine stabile Konstruktion, Prozessfähigkeit (z. B. Cp/Cpk), dokumentierte Fertigungsanweisungen, qualifizierte Zulieferer, qualifizierte Prüftechniken und eine belastbare Qualitäts- und Risikomanagementpraxis (FMEA, Auditierbarkeit). Vor der Serienfreigabe wird oft eine Produktionsreifeprüfung (Production Readiness Review oder vergleichbar) durchgeführt, einschließlich Freigaben von Technik, Einkauf, Qualität und Fertigung.

Serienreife findet sich vor allem in erklärungsbedürftigen Bereichen wie Automotive, Elektronik oder medizinischen Geräten. Sie wird durch vertragliche oder interne Meilensteine festgelegt und ist Voraussetzung für die Markteinführung. Ist die Serienfreigabe erteilt, bedeutet dies nicht automatisch Markterfolg, sondern lediglich die Bereitschaft der Organisation, das Produkt in größerem Maßstab herzustellen und zu liefern.

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