replikationsabhängigen

Replikationsabhängige Phänomene bezeichnen Prozesse oder Genprodukte, die eng an den Status der DNA-Replikation gebunden sind. In der Molekularbiologie wird häufig von Replikationsabhängigkeit gesprochen, wenn bestimmte Schritte der Genexpression, Chromatin-Neustrukturierung oder RNA-Verarbeitung vor allem in der S-Phase des Zellzyklus auftreten oder direkt durch die Replikationsaktivität beeinflusst werden. Gegenstücke dazu sind replikationsunabhängige Prozesse, die unabhängig von der Replikationslage stattfinden.

Ein zentrales Beispiel sind kanonische Histon-Gene. Ihre Transkription erfolgt überwiegend in der S-Phase, damit ausreichend Histone für die Verpackung der neu synthetisierten DNA bereitstehen. Damit verbunden ist auch die replikationsabhängige Chromatin-Neugestaltung hinter der Replikationsgabel, bei der Histone rasch durch Histon-Chaperone wie CAF-1 in die neu gebildeten Chromatinstrukturen eingebaut werden.

Die Regulierung replikationsabhängiger Prozesse erfolgt oft durch zellzyklusabhängige Transkriptionsprogramme. Typische Mechanismen umfassen Transkriptionsfaktoren, die während der S-Phase aktiv sind, sowie spezialisierte RNA-Verarbeitungswege, die Histon-mRNA und andere replizierungsabhängige Transkripte charakterisieren. Die Koordination dieser Prozesse unterstützt die Genomstabilität und synchronisiert Chromatin-Status mit der Replikation.

In der Fachsprache wird der Begriff genutzt, um die Kopplung von Genexpression, Chromatin-Assembly und RNA-Verarbeitung an den Replikationsstatus zu kennzeichnen. Die Unterscheidung von replikationsabhängigen und replikationsunabhängigen Mechanismen erleichtert die Interpretation von Genexpressionsdaten, besonders in Zellen, die sich aktiv teilen oder in sich schnell teilenden Gewebeformen.