polyprotonisch
Polyprotonisch beschreibt in der Chemie die Eigenschaft einer Verbindung, mehr als ein Proton in einer Reaktion abgeben oder aufnehmen zu können. Am häufigsten bezieht sich der Begriff auf Säuren, die in mehreren Schritten Protonen verlieren (Deprotonation). Jede Stufe der Dissoziation wird durch eine eigene Säurekonstante Ka1, Ka2, Ka3 beschrieben, mit Ka1 typischerweise deutlich größer als Ka2 und Ka3. Der erste Schritt ist meist der stärkste.
Monoprotische Säuren wie Salzsäure HCl geben nur ein Proton ab; diprotische Säuren wie Kohlensäure H2CO3 liefern
Aus praktischer Sicht beeinflusst die Mehrstufigkeit die Spezifität von Titrationen und die Berechnung der Gesamtsäurestärke. Die
Beispiele und Anwendungen finden sich in Biologie, Umweltchemie und Analytik, wo Pufferkapazität und pH-Management entscheidend sind.