phenolharzbasierte

Phenolharzbasierte Harze, fachsprachlich phenolformaldehydharze, sind eine Gruppe wärmehartender Polymere, die durch Kondensation von Phenol mit Formaldehyd hergestellt werden. Sie gehören zu den ältesten synthetischen Harzen und zeichnen sich durch hohe Hitzebeständigkeit, gute elektrische Isolation und chemische Beständigkeit aus. Nach dem Aushärten entsteht ein dreidimensionales Netzwerk, das fest, dimensionsstabil und gegenüber vielen Lösungsmitteln beständig ist; Nachteile sind Sprödigkeit und feuchteempfindlichkeit.

Die beiden Haupttypen sind Resols und Novolaks. Resols entstehen unter basischer Katalyse mit Überschuss Formaldehyd und enthalten Methylol-Gruppen, die beim Erhitzen zu einem stark vernetzten Harz ausbilden. Sie härten bereits durch Wärme aus und werden häufig in Beschichtungen, Formteilen und Klebstoffsystemen eingesetzt. Novolaks werden unter saurer Katalyse mit Formaldehyd-Defizit hergestellt und benötigen einen externen Vernetzer, wie Hexamethoxymethylmelamin oder Melamin-Formaldehyd-Systeme, um eine vollständige Vernetzung zu erreichen. Novolak-basierte Systeme finden Verwendung in Hochglanzlacken, Hochdrucklaminaten sowie als Klebstoffe für Holzwerkstoffe.

Anwendungen umfassen elektrische Isolierungen, Gehäuse- und Formteile (Tradition Bakelite), Laminatplatten, Klebstoffe für Span- und Holzbauten sowie bestimmte Reib- und Verschleißmaterialien. Vorteile sind hohe Temperaturbeständigkeit, Flammschutz und chemische Beständigkeit; Einschränkungen beinhalten Sprödigkeit, begrenzte Feuchtebeständigkeit und Emissionen während der Herstellung.

Historisch gehen phenolharzbasierte Harze auf das frühe 20. Jahrhundert zurück (Baekeland/Bakelite) und prägten lange Zeit Industrieanwendungen; heute bleiben sie in Nischen sowie in bestimmten Laminaten- und Klebstofflösungen relevant.