nondisjunktion

Nondisjunktion bezeichnet eine chromosomale Anomalie, bei der Chromosomen sich während der Zellteilung nicht ordnungsgemäß trennen. Folge ist eine Aneuploidie, also eine abnorme Chromosomenzahl in Gameten oder Zellen. Die Störung tritt am häufigsten in der Meiose auf, kann aber auch in der Mitose auftreten.

Bei der Meiose I trennen sich homologe Chromosomen nicht, wodurch Gameten mit zwei Kopien eines Chromosoms bzw. mit keiner Kopie entstehen; bei der Meiose II trennen sich Schwesterchromatiden nicht, was zu Gameten mit einer zusätzlichen oder einer fehlenden Kopie führt. Wird ein solcher Gamet mit einem normalen Gameten befruchtet, erhält der Embryo eine Trisomie oder Monosomie dieses Chromosoms; Monosomien in Autosomen sind meist lebensunfähig, Monosomie des Geschlechtschromosoms (Turner-Syndrom, 45,X) kann geboren werden.

Zu den häufigsten Folgen gehören Trisomien wie Trisomie 21 (Down-Syndrom), Trisomie 18 (Edwards-Syndrom) und Trisomie 13 (Pätau-Syndrom). Mosaizismus kann auftreten, wenn die Nondisjunktion nach der Befruchtung passiert, wodurch Zellen mit normaler und abnormer Chromosomenzahl gemischt vorkommen.

Das Risiko einer Nondisjunction steigt mit dem Alter der Mutter, während auch das Alter des Vaters in einigen Fällen eine Rolle spielen kann. Die Ursachen sind meist sporadisch; vererbte Muster sind selten, bei manchen seltenen familiären chromosomalen Umstrukturierungen kann eine Prädisposition bestehen. Diagnostik erfolgt häufig pränatal mittels Karyotypisierung, FISH oder mikroarray-Analysen sowie postnatal zur Bestätigung.