monophyletisches

Monophyletisches, auch als Monophylie bezeichnet, ist ein Begriff der biologischen Systematik, der eine Gruppe von Organismen beschreibt, die aus einem gemeinsamen Vorfahren hervorgegangen ist und alle Nachkommen dieses Vorfahren umfasst. Eine monophyletische Gruppe bildet einen Abkömmlingskladen (Clade) und spiegelt damit die Darwin’sche Vorstellung gemeinsamer Abstammung wider.

Im Gegensatz dazu stehen paraphyletische Gruppen, die zwar den gemeinsamen Vorfahren umfassen, aber nicht alle Nachkommen einschließen, und polyphyletische Gruppen, die Organismen aus mehreren, nicht unmittelbar verwandten Vorfahren zusammenfassen. Ziel moderner Taxonomie ist oft die Definition von monophyletischen Gruppen, weil sie die zugrunde liegenden Evolutionsbeziehungen möglichst naturgetreu abbilden.

Beispiele und Anwendungen: Die Säugetiere (Mammalia) bilden eine eindeutig monophyletische Gruppe, ebenso die Chordata auf Phylumsebene. In vielen Klassifikationen wird angestrebt, Taxa so zu definieren, dass sie monophyletisch sind; in anderen Fällen ergibt sich durch neue Daten eine Neubewertung und Umgruppierung zu Monophylie. Die Identifikation monophyletischer Gruppen erfolgt durch phylogenetische Analysen, die Morphologie, Fossilbefunde und insbesondere molekulare Daten (DNA, RNA, Proteine) kombinieren. Methoden wie Maximum-Likelihood, Bayesian Inferenz oder Parsimonie unterstützen die Bestimmung von Kladen.

Etymologie und Geschichte: Der Begriff stammt aus dem Griechischen (monos = allein, phylé/phylo = Stamm, Linie) und wurde im 19. Jahrhundert in die Systematik eingeführt. Monophylie bleibt ein zentrales Konzept in der modernen Phylogenetik, das hilft, Evolutionserkenntnisse in klare, evolutionär konsistente Einheiten zu übersetzen.