kondensatet

Kondensatet bezeichnet in der Heizungs- und Prozesstechnik die Flüssigkeit, die entsteht, wenn Dampf oder feuchte Luft abkühlt und kondensiert. In Dampfsystemen, Heizungs- und Prozesskreisen sammelt sich Kondensat typischerweise am Ende von Dampfleitungen oder in Kondensatbehältern. Es ist im Allgemeinen warm bis heiß und dient oft als Wärmequelle im Rücklauf.

Zusammensetzung und Eigenschaften: Kondensat enthält gelöste Gase wie Sauerstoff und Kohlendioxid, Mineralien aus dem Speisewasser, Spuren von Schmierölen sowie Korrosionsprodukte. Der pH-Wert kann sauer sein, was korrrosive Auswirkungen auf Metallrohre haben kann. Aufgrund gelöster Stoffe und möglicher Öl- oder Fettrückstände kann Kondensat die Wärmeübertragung beeinträchtigen und Anlagenkomponenten belasten.

Aufbereitung und Rückführung: Um Korrosion, Ablagerungen und Energieverlusten vorzubeugen, wird Kondensat oft entwässert, entgast und aufbereitet, bevor es in den Dampferzeuger oder Wärmespeicher zurückgeführt wird. Typische Behandlungsschritte sind Entgasung, Demineralisierung oder Filtration sowie Ölabscheidung und pH-Wert-Anpassung. Die Rückführung von Kondensat erhöht die Energieeffizienz, reduziert den Frischwasserbedarf und senkt Betriebskosten.

Anwendungen und Bedeutung: Kondensat spielt eine zentrale Rolle in Dampfsystemen, Heizungsanlagen, chemischen Verfahren und Kraftwerken. Es dient als Wärmequelle im Rücklauf, beeinflusst die Qualität des Speisewassers und trägt maßgeblich zur Betriebssicherheit und Wirtschaftlichkeit der Anlagen bei.

Sicherheit und Umwelt: Heiße Kondensate können Verbrennungen verursachen; chemische Behandlungsteile müssen ordnungsgemäß betrieben und gewartet werden. Abfall- oder Abwasserströme aus Kondensataufbereitung fallen entsprechend den geltenden Umweltvorschriften an.