kalenderbereinigte

Kalenderbereinigte Daten sind statistische Zeitreihen, deren calendarische Einflüsse entfernt wurden. Dazu zählen Unterschiede in der Monatslänge, die Verteilung von Werktagen, Feiertage und bewegliche Festtage sowie Schaltjahre. Ziel der Kalenderbereinigung ist es, Verzerrungen durch die Kalenderstruktur auszuschließen, um Vergleiche über Zeiträume hinweg zu ermöglichen, die unterschiedliche Kalenderformen aufweisen.

Methodisch erfolgt die Kalenderbereinigung in der Praxis oft im Rahmen von Zeitreihenanalysen. Hierbei werden kalenderbezogene Effekte beispielsweise durch Regressionsmodelle mit Dummy-Variablen für Wochentage und Feiertage geschätzt und entfernt. In vielen Fällen werden kalenderbereinigte Werte zusammen mit saisonbereinigten Daten veröffentlicht, sodass sowohl Kalender- als auch saisonale Verzerrungen adressiert werden.

Anwendungsbereiche finden sich in der amtlichen Statistik und Wirtschaftsdorschung. Kalenderbereinigte Zeitreihen werden genutzt, um Indikatoren wie industrielle Produktion, Einzelhandelsumsatz oder Bauproduktion über Monate oder Quartale hinweg vergleichbar zu machen. Sie helfen, den zugrundeliegenden Trend besser zu erkennen, unabhängig von der konkreten Kalenderzusammensetzung eines Berichtszeitraums.

Begrenzungen bestehen darin, dass die Kalenderbereinigung modellabhängig ist und nicht alle Effekte perfekt eliminieren kann. Sie erfordert transparente Methoden und ausreichende Daten, damit die Ergebnisse nachvollziehbar bleiben. Zudem wird nicht jeder Datensatz kalenderbereinigt veröffentlicht, und Vergleiche sollten auf konsistenten Bereinigungsmethoden beruhen.

Der Begriff erscheint häufig in der Praxis der Statistikbehörden, insbesondere im deutschsprachigen Raum, und steht im engen Zusammenhang mit saisonbereinigten Daten, ergänzt aber deren Zweck.