höftfraktur

Hüftfraktur, auch proximaler Femurfraktur genannt, bezeichnet einen Bruch im Bereich der Hüfte, meist im Collum femoris oder im Bereich des Trochanter major. Man unterscheidet intracapsuläre Frakturen (Femurhals) und extrakapsuläre Frakturen (Intertrochanteric, Subtrochanteric). Die Mehrzahl der Frakturen tritt bei älteren Menschen auf, häufig infolge geringer Knochendichte (Osteoporose) nach Sturz; bei jüngeren Patienten sind höhere Energien notwendig.

Klinik: plötzlicher Schmerz in der Hüfte, Bewegungsunfähigkeit, Bein oft in Außenrotation und Abspreizung; typischer Humpeln oder Hochlagerung. Diagnose erfolgt initial durch Röntgenaufnahmen des Beckens und des Oberschenkels; bei unklaren Befunden CT oder MRT; Klassifikation nach Garden bei intrakapsulären Frakturen bzw. AO/OTA-System bei extrakapsulären.

Behandlung: Grundsätzlich zeitnahe Operation, in der Regel innerhalb von 24–48 Stunden, außer medizinischer Gegenanzeigen. Die Wahl der Methode hängt vom Frakturtyp, Alter, Allgemeinzustand und Mobilitätsziel ab. Intrakapsuläre Frakturen bei älteren Patienten oft mit Hüftgelenkersatz (Hemiarthroplastik oder totale Hüftarthroplastik); bei jüngeren oder gutem Knochenqualität Osteosynthese mit Schrauben/Platten oder Nägeln. Extrakapsuläre Frakturen werden meist mit dynamischer Hüftschraube (DHS) oder intramedullärer Nagelung stabilisiert. Nichtoperative Behandlung kommt nur bei sehr gefährdeten Patienten in Frage.

Nach der Operation: Schmerz- und Thromboseprophylaxe, frühzeitige Mobilisation und Rehabilitation. Komplikationen können Infektionen, Thrombosen, Pneumonie, Delirium oder Implantatversagen sein. Prognose: erhöhte Morbidität und Mortalität, insbesondere im ersten Jahr; Erholung hängt stark vom Vorstatus ab.

Prävention: Behandlung der Osteoporose, Sturzprävention, regelmäßige Mobilisation und Reha.