hochflusstherapie

Hochflusstherapie (Hochflussnaso- oder High-Flow-Therapie) bezeichnet eine Form der Atemunterstützung, bei der erwärmte und befeuchtete Luft-Sauerstoff-Gemische mit hohen Flussraten über spezielle Nasenkanülen verabreicht werden. Die inspiratorische Sauerstofffraktion (FiO2) ist einstellbar (typischerweise 21–100 %) und die Flussraten reichen bei Erwachsenen meist bis zu etwa 60 l/min.

Mechanismus und Wirkung: Durch hohe Flussraten werden nasale Totraumverhältnisse reduziert, pharyngealer Druck leicht erhöht und inspiratorische Unterstützung bei der Erhaltung der Oxygenierung geleistet. Die Befeuchtung und Erwärmung verbessern das Sekretmanagement und die Patientenverträglichkeit. Insgesamt kann die Hochflusstherapie die Atemarbeit verringern und die Notwendigkeit einer Intubation bei bestimmten Patientengruppen reduzieren.

Indikationen: Sie wird eingesetzt bei akutem hypoxämischem Respirationsversagen, postoperativem Atemversagen, schwerer Pneumonie, akuter Exazerbation chronisch obstruktiver Lungenerkrankungen in ausgewählten Fällen sowie zur palliativen Unterstützung. Klinische Überwachung ist erforderlich, um Therapieerfolg oder Verschlechterung zu erkennen.

Kontraindikationen und Risiken: Nicht geeignet bei respiratorischem Stillstand, fehlendem Schutz der Atemwege oder ausgeprägter Hyperkapnie ohne engmaschige Überwachung. Mögliche Nebenwirkungen sind Luftschlucken, Unbehagen, selten Barotrauma. Bei Therapieversagen ist eine rechtzeitige Eskalation (z. B. NIV oder Intubation) notwendig.

Ausstattung: Ein Gerät umfasst Flow-Generator, beheizten Befeuchter, Wärmekreis und spezielle Nasenkanülen. Eine anwendungs- und patientenbezogene Einstellung sowie Monitoring sind essenziell.