fabrikskalibriert

Fabrikskalibriert bezeichnet die Kalibrierung eines Messgeräts durch den Hersteller, bevor es an den Kunden ausgeliefert wird. Dabei wird das Instrument gegen definierte Referenznormen geprüft und mit einem Kalibrierzertifikat dokumentiert. Die Kalibrierung erfolgt unter kontrollierten Bedingungen, oft unter festgelegten Umweltparametern wie Temperatur und Feuchte, mit dem Ziel, eine bestimmte Messgenauigkeit und eine angegebene Messunsicherheit sicherzustellen.

Ein fabrikskalibriertes Gerät enthält in der Regel ein Kalibrierzertifikat, das Informationen zur Seriennummer, zum Kalibrierdatum, zur angewendeten Kalibriermethode, zum Messbereich und zu Abweichungen von der Referenz aufführt. Außerdem wird die Rückführbarkeit der Messergebnisse auf nationale oder internationale Standards bestätigt, soweit dies vorgesehen ist. Die Dokumentation ermöglicht Transparenz über die Qualität der Lieferung und dient als Nachweis gegenüber Auditoren oder Behörden.

Vorteile dieser Kalibrierung liegen in einer sofort verfügbaren, vergleichsweisen konsistenten Baseline-Genauigkeit direkt nach dem Kauf, in der Standardisierung von Produktionsteilen und in der Reduzierung von anfänglichen Kalibrieraufwänden für den Endanwender. Sie ist besonders sinnvoll, wenn Geräte standardisiert genutzt oder in Serienprozessen eingesetzt werden.

Nachteile können auftreten, weil eine fabrikskalibrierte Kalibrierung nicht notwendigerweise die späteren Feldbedingungen oder lange Nutzungsalterung widerspiegelt. Um eine beständige Genauigkeit zu erhalten, schreiben viele Hersteller regelmäßige Folgekalibrierungen, Feldkalibrierungen oder Kalibrierzyklen gemäß Normanforderungen vor (z. B. Rückführbarkeit nach ISO/IEC 17025).

Fabrikskalibrierung unterscheidet sich von kundenseitig oder vor Ort durchgeführten Kalibrierungen, die andere Referenzbedingungen oder Einsatzszenarien spiegeln.