endosomischen

Endosomisch beschreibt das Adjektiv, das Endosomen – membranbegrenzte Kompartimente des endozytären Weges in Eukaryoten – betreffend. Endosomen empfangen Material aus der Plasmamembran durch Endozytose, sortieren es und entscheiden über Schicksal: Recycling zur Zelloberfläche, Weiterleitung an Lysosomen zur Degradation oder Weiterleitung zu anderen Organellen. Sie bilden so eine zentrale Schnittstelle im Intrazellulären Transportsystem.

Aufbau und Reifung: Nach der Aufnahme gelangen Cargo und Rezeptoren zunächst in das frühe Endosom, charakterisiert durch Rab5 und Phosphatidylinositol-3-phosphat (PI3P). Mit der Zeit reift es zu einem späten Endosom und schließlich zu einem Lysosom- oder Multivesikularkörper; Rab7, v-ATPase und Mikrotubulennetzwerk treiben die Bewegung. Recyclingendosomen, oft Rab11-markiert, holen Membranproteine zurück zur Plasmamembran.

Sortierung: Der ESCRT-Komplex sortiert ubiquitiniertes Material in intraluminal vesicles des Multivesikularkörpers (MVB) und führt so zur Degradation im Lysosom. Alternative Wege behalten Lipide und Proteine oder senden sie an andere Organellen. Exosome, die von MVBs abgezweigt werden, spielen in der interzellulären Kommunikation eine Rolle.

Bedeutung: Endosomische Prozesse beeinflussen Signaltransduktion, Rezeptorauflösung, Immunantworten und Stoffwechsel. Dysfunktionen der Endosom-Lysosom-Achse sind mit Erkrankungen wie neurodegenerativen Erkrankungen, bestimmten Stoffwechsel- und Lysosomale Speicherkrankheiten assoziiert. Pathogene nutzen Endosomen, um in Zellen einzudringen oder zu entkommen.

Forschung: Die Endosomenbiologie wird mit Fluoreszenzmikroskopie, Elektronenmikroskopie, Live-Cell-Imaging und molekularer Genetik untersucht.